Ein enttäuschender 17. Platz auf dem DVM in Magdeburg, aber von Spielerischen konnte man zufrieden sein

Die Gegner waren stärker dieses Jahr. Das konnte man sehen an dem DWZ-Durchschnitt der Mannschaften. Vom 5ten bis zum 11ten Platz gab es nur 50 DWZ-Punkte Differenz! Es gab also keine schwachen Gegner.

Man kann zwar nicht immer gewinnen, aber trotzdem hatten wir mehr erwartet. Nach dem ersten Kampf sah es auch gut aus. Ein knapper Sieg gegen VfL Gräfenhainichen gab uns das Recht gleich in der 2te Runde gegen die Nummer 2 der Rangliste, dem Hamburger SK mit um 200 DWZ besseren Mannschaft zu spielen. Dieser Kampf entsprach den Ablauf den ganzen Turniers für uns. Gut gespielt aber trotzdem verloren.

Der Kampf lief sehr interesant. Jonah Hansen spielte eine tolle Partie. Er hat (notgedrungen) eine Figur „geopfert“ und bekam dafür tolles Angriffsspiel. In einer äußerst komplizierten Stellung machte er einen Fehler und sein Angriff war vorbei und somit auch die Partie. Aber ein gut aufspielenden Simon Bartels überspielte seinen Gegner auf allen Ebenen und glich den Kampf aus. Simon hatte übrigens mit 4/5 Punkte auch das beste Ergebnis geholt, was seine Leistung vom letzten Jahr voll und ganz aufwog. Sönke Leßmann spielte eigentlich ein gutes Turnier. Die Partien waren gehaltvoll und interessant. Sein Endresultat spiegelt nicht seine Leistung wieder. Gegen den Hamburger SK war so ein Fall. Er hielt nicht nur sein 300 DWZ stärkeren Gegen hin, sondern machte Ihn die Hölle heiß. Sein Gegner opferte einen Bauern für einem Angriff, und es sah so aus, als ob alles klar wäre. Aber es kam nicht so! Sönke spielte einen starken Zug nach dem nächsten und alles war unklar. Nun opferte Sönke auch noch einen Qualität für einen weiteren Bauern und hatte sogar Hoffnung auf mehr! Spannung pur! Da jetzt beide Spieler (leider) in Zeitnot waren, konnte alles passieren. In (wahrscheinlich) besserer Stellung fand Sönke, mit nur 2 Minuten auf der Uhr nicht den richtigen Zug und verlor gleich danach.  So lag es an Niklas Noever zu gewinnen. Niklas stand aber nicht gut, und der Versuch, auch noch was zu reißen, machte seine Stellung unhaltbar. Das 1-3 Endergebnis für Hamburg geht in Ordnung, aber es hätte auch 3-1 für Rheydt werden können. So liefen viele Kämpfe. Ich will nicht wissen wie viele Partien „gekippt“ sind! Zu viele. Aber die Gegner waren auch gut. 

Ins gesamt kann man nicht zufrieden sein, aber so schlimm war es auch nicht.

Niklas Noever hatte zeitweise Gegner, die 200-300 DWZ-Punkte mehr hatten. Die restlichen waren auch nicht schlecht, aber trotzdem sind ihm 2 Partien aus der Hand geglitten, wo er besser stand und am Schluss sogar verlor. Mehrmals auf Gewinn spielen, wenn man nichts hat, hat auch nicht geholfen.

Sönke Leßmann spielte eigentlich ein gutes Turnier. Nur das Ergebnis stimmte nicht. Er hatte einige schöne Stellungen, die er dann einzügig wegwarf. Meistens gegen den stärkeren Gegner. Wenn man bedenkt, dass er in vielen Partien lange Theorie spielte, ohne sie zu kennen (!) dann ist sein Endresultat nicht gerecht.

Simon Bartels, der unbedingt den Brettpreis holen wollte, hat sein Ziel nur knapp verfehlt und wenn er nicht an den letzten 2 Tagen krank geworden wäre, weiß ich nicht ob er es nicht doch noch geschafft hätte. 4 aus 5 ist eine gute Leistung! Krank war er auch in seiner letzten Partie. Da er ganz plötzlich, kurz vor der Partiebeginn erkrankte, ließ die Turnierleitung eine Umstellung der Mannschaft nicht mehr zu. So spielte er mit! Das war wahrscheinlich seine größte Leitung des Turniers. Am Brett zu sitzen und sich elend fühlen ist schlimm. Als er in die Partie etwas besser stand bot er Remis an und seinen Gegner nahm glücklich an.  Dann rannte er los und verschwand auf die Toilette!

Jonah Hansen kann zufrieden sein. Im Großen und Ganzen waren seine Partien gut, aber bei ihm war auf jeden Fall mehr drin. Er spielt oft zu schnell und gerade gegen seinen stärksten Gegner hätte ich es gern gesehen, dass er sich mehr Zeit genommen hätte. Aber dann wäre er nicht Jonah!

Moritz Reyer Der Neue im Bunde. Viel war nicht zu erwarten. Neu in der Mannschaft. Zum ersten Mal auf einen Deutschen Meisterschaft! Und, und, und ... Aber Moritz zeigte, dass das ihn nicht störte. Seine Partien waren gut. Positionell überspielte er einige (die meisten!) seiner Gegner. Nur an der Taktik und Erfahrung hat es gehapert. Aber das ist etwas woran man arbeiten kann. Was wichtig war, dass Moritz sich ins Team gefunden hat. Er war nicht das 5 Rad sondern wurde schnell einen Teil des Teams! Seine 2 Siege waren überzeugend und es hätte mehr Punkte sein können, wenn es die Taktik nicht gebe.

Zum Schluß 
Es gab viele interessante Kämpfe und Partien. Viele Partie gingen für uns schlecht aus und wir hätten hier und dort etwas Glück haben müssen.

Wichtig ist, dass die Mannschaft zusammen gewachsen ist und die 5 Jungs viel Spaß  hatten. Nun ist das Ergebnis nicht so wie gehofft, aber mit einen knappen Sieg statt einen knappen Niederlage hätten wir den 11 Platz erreichen können. Dass alles sehr eng an einander war, sieht man daran, dass vom 15ten bis zum 5ten Platz nur 2 Mannschaftspunkte, also eine Sieg, dazwischen lag. 

Sehen wir was kommt!

Gordon C. Fowler

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